Ostern 2011

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Werner01

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 21.07.2011 16:39

....und was hat das jetzt mit Ostern zu tun....oder mit Griechenland?



Das wirst du dann kurz vor Weihnachten erfahren, ich glaube dann bin ich soweit das ich mit dem Bericht beginne...:D:D

LG Werner01©

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Ratschkatl
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Re: Ostern 2011

von Ratschkatl am 21.07.2011 17:42

....und was hat das jetzt mit Ostern zu tun....oder mit Griechenland?


I glaub, des is nur der Vorspann, kennst Du doch auch von Filmen oder? Oder bei Romanen das "Vorwort"..
Im Prinzip gehts darum.. warum wollen wir im Urlaub immer unbedingt gaaanz weit weg? Weil der Alltag so bescheiden ist und man im Urlaub nicht ständig auch noch die Umgebung des Alltags vor der Nase haben will. So gehts mir zumindest.
Alsoooo wir sind alle immer auf der Suche nach einem Ort der totalen Entspannung.. und der ist meistens nicht der Wohnort.

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Werner01

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 21.07.2011 18:10

I glaub, des is nur der Vorspann, kennst Du doch auch von Filmen oder? Oder bei Romanen das "Vorwort"..


Genau. Der Bericht an sich wird 5 Bilder und 200 Worte haben, reicht ja auch....;-)

aber psssssst. Ist wie bei gutem Sex. Das Vorspiel ist wichtig, nicht der Akt. Aber da kennt der Brei
auch nix von......:D:D:D

LG Werner01©

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Ratschkatl
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Re: Ostern 2011

von Ratschkatl am 22.07.2011 12:15

Oh Gott... da dürfen wir uns auf was gefasst machen. Dann wird der Hauptbericht wohl ziemlich heftig ;-)

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Werner01

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 02.04.2012 22:43

Nach NUR fast einem Jahr finde ich auch endlich mal Zeit meinen Bericht zu beginnen. Ostern wars, Ostern 2011 worüber ich eigentlich berichten wollte. Aber als es soweit war das ich beginnen wollte zu schreiben, waren andere Dinge wichtiger, aber das schlimmste war eigentlich, das ein ganzer Ordner voller Bilder irgendwie abhanden kam. Wie durch Zauberhand fand ich nun die Original Speicherkarte von damals. ( Sie lag.....neeeeeeee, verrat ich nicht). Da ich kein grosser Berichte Schreiber bin, und einiges des damals erlebten nun doch schon etwas her ist, werde ich mich kurz fassen, und die Bilder für sich sprechen lassen.

Meine liebste, meine Gespielin und ich nackt, kurz vor der Abreise

dscn0157.jpg

Tolle Berichte die solche Bilder zeigen...oder ? Da hat man richtig Lust weiterzulesen.......

Okääää okääääää. Auf gehts. Wie gesagt, ist lange her, aber so langsam fällts mir wieder ein.
Wieder mal gings mit der Fähre ab Venedig, und wieder mal war ich letztendlich überrascht, wie schnell man mit dem Pkw dort hin gelangt. Jedenfalls bis kurz vorm Hafen. Und zwar dem richtigen Hafen. Wieder gelang es mir nicht auf Anhieb. Wieder fuhr ich durch Mestres Industriehafen, Industriegebiete, wieder drehte ich Runde um Runde durch den Riesen Kreisverkehr der unterhalb der Schnellstrasse angesiedelt ist, die geradezu nach TRIEST und nicht nach Venedig rein führt.
Irgendwann werde ich es wohl mal finden.....Also Ddorf - Venedig AB Ende war schnell abgehandelt, knapp elf Stunden inkl. Zwischenstopp zur Nahrungsaufnahme in D bei M und einmal Tanken in Ö. Also war ich wie ein paar Monate zuvor wieder mitten in der Nacht vor der Hafeneinfahrt, und wieder besuchte ich erstmal stundenlang den Fischmarkt und die kleinen Cafes am Rande der Hallen. Madame hielt natürlich ihren Schönheitsschlaf, nicht das sie es nötig hätte, aber sie ist ein Phänomen, wenn ich fahr scheint sie sich so wohl und sicher zu fühlen, so richtig entspannt ist sie sonst seltenst.

Leider konnte ich preislich nicht ganz so einen Schnapp machen wie Weihnachten, und so hiess es am Ende Minoan statt ANEK, und hin nur Deck, zurück in Kabine. Die Kombination war annehmbar, da ich a wusste direkt bei der Ankunft in Igou ein bequemes Bett vorzufinden, b zum ersten feststellte das Minoan fünf Stunden weniger brauchte und der Preis.....
217 Euronen, zwei Erw, ein Auto, hin Deck, zurück Kabine. Die 85 Euro die ANEK diesmal teurer gewesen wäre konnt ich besser in Ellada lassen.

Die frühe Ankunftszeit in Venedig erwies ich aber in jeder Hinsicht als Vorteil. Als erster durfte ich gegen 7.45 Uhr die Schranke passieren die den Pier sichert, als erster durfte ich vorm verschlossenen Ticketschalter stehen, und als erster
die wohl seit mehreren Tagen ? nicht mehr geputzten Toiletten im Abfertigungs Gebäude begutachten. Auch durfte ich als erster feststellen, dass die kleine Cafeteria gegenüber im Vergleich zu Weihnachten den Preis für einen Kaffee nicht nur erhöhte, sondern es zudem auch noch schaffte neue, noch kleinere Becher anzuschaffen. Aber ok. Nach dem Einchecken
hatte ich dennoch Glück, ich konnt mir einen Parkplatz aussuchen auf dem Gelände, das war Angesichts der Tatsache das die Sonne nun jetzt gegen neun schon ziemlich hoch am Himmel stand, und bis zum Boarding ja noch ein paar Stunden Zeit waren ja auch viel wert. Und als erster aufs Schiff.....neeeeee. Ich hatte ja Pläne. Und Schatten brauchte ich auch. Sonst wärs meiner liebsten ja zu warm geworden. Sie schlief nämlich immer noch.

LG Werner01©

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Claire

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Re: Ostern 2011

von Claire am 02.04.2012 22:59

Re: Ostern 2011

oh jaaaa, die Berichte sind toll.... manchmal habe ich das Gefühl, ich wäre dabei gewesen
 

LG Claire
heureka - ich hab`s (vergessen)

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Werner01

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 03.04.2012 15:37

Mein Plan war auf jeden Fall irgendwie einen Platz für mein Auto auf dem Camper Deck zu bekommen. Die Vorstellung bepackt wie ein Tramper übers Schiff zu laufen und ständig nach seinen Sachen gucken zu müssen gefiel mir ebenso wenig wie die Aussicht auf warme Getränke (auch im Pkw hab ich sowohl ne Kühlbox wie auch div. Stromanschlusskabel) oder noch schlimmer, eine ganze Nacht in einem Sessel oder auf irgendeiner Bank zu verbringen. Dann lieber im Auto auf den umgeklappten Sitzen. Ist für eine Nacht ganz O.K. Also wartete ich geduldig, und liess den anderern den Vortritt. Irgendwann muss die untere Garage ja mal voll werden. Dem Einweiser auf dem Parkplatz gefiel das absolut nicht. Im Rythmus von 15 Minuten "pfiff" er mich an, ich möge doch zur Reihe der wartenden PKW aufschliessen. Drei mal hatte ich ne gute Ausrede, beim vierten mal war ich jedoch Chancenlos. Ich musste meinen Schattenplatz verlassen. Aber ich bin ja "doof". Daher fuhr ich meinen PKW in die Reihe der Wohnmobile, und unmittelbar hinter mir kam dann das nächste Wohnmobil zu stehen. Glück gehabt. Wegen einem PKW in der Reihe der Wohnmobile wird man wohl kaum die Ordnung auf dem Gelände ändern, dachte ich. Die Ordnung von der ich nämlich dachte sie existiere, erwies sich als Irrtum. Auf dem grossen Parkplatz gab es nämlich gar nicht die halbwegs von Ancona, Patras oder Igou gewohnte Ordnung. Am heutigen Tag fuhren sowohl ANEK wie auch Minoan ab, und das auch ungefähr zeitgleich. Aber alles stand kreuz und quer verteilt auf dem Parkplatz. Also liess man erstmal Reihe um Reihe vorfahren um zu separieren. Minoan nach links und erneut parken, ANEK nach rechts. Dort erfolgte dann auch erst die Aufteilung. PKW ganz links, LKW ganz rechts, Mobile in der Mitte.
Keine Chance mehr, sich dort bei den Mobilen einzureihen. Pech gehabt. Also ging meine liebste dann schon mal daran, die notwendigsten Sachen zu packen für die Deckpassage und das Schiff als Fussgänger zu betreten. Mir gefiel das absolut nicht. Und so wie es jetzt aus der Perspektive der neuen Ordnung aussah, würde ich auch als einer der ersten auf dem Schiff sein. Also ganz ganz unten in der Garage. Zum Glück hab ich ein bisschen Phantasie. Also sprang mein Auto nicht an, als die Schlange sich erneut in Bewegung setzte. Noch bevor ich achselzuckend aussteigen konnte um die Motorhaube zu öffnen und einen nicht vorhandenen Defekt zu suchen, halfen die freundlichen Ordner mir meinen Wagen ganz nach links aus der Reihe hinaus zu schieben. UFF. Schwein gehabt. Hier spielte ich dann ne gute Stunde an meinen Auto rum. Sehr viele wollten mir helfen.......Meine Taktik ging voll auf. Als einer der letzten befuhr ich dann das Schiff, und bekam einen Platz ganz oben. Nicht am Fenster zwar, aber immerhin mit ausreichend Platz, sowohl Fahrer wie auch Beifahrer Türe öffnen und schliessen zu können. Zu allem Glück kam noch hinzu, dass eine sehr nette österreichische Familie mit Wohnwagen mir eine Steckdose für meine Kühlbox zur Verfügung stellte.

Vor der "Panne"...
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als "letzter" aufs Schiff

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LG Werner01©

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Werner01

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 03.04.2012 16:20

" Glücksritter" nannte meine liebste mich dann, als ich sie bewaffnet mit nur ein paar kühlen Drinks auf dem Oberdeck traf und ihr vom tollen Stellplatz berichtete. Die Stimmung konnte nicht besser sein. Bestes Sommerwetter mitten im April, ein kühles bondes in der rechten Hand, eine wunderschöne Frau zur linken, und dieses immer wieder einzigartig beeindruckende Panorama. Venedig. Einfach nur schöööööön. Hier ein paar Pics als Entschädigung für die grauen vom Winter

Ven_1.png

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So viele Bilder habe ich noch. Aber die paar hier sollen nun auch reichen. Sonst wird der Bericht wieder viel zu lang.
Also auf gehts ins Land der Träume.

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LG Werner01©

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Werner01

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 03.04.2012 17:42

Der restliche Tag verging recht schnell, windgeschützt am Heck des Schiffes genossen wir die Sonne und das Meer, einen französischen Käse, griechische eingelegte Paprika, italienisches Ciabatta mit eingebackenen Oliven und noch das ein auf andere
deutsche Bier. Gut gekühlt natürlich. Nochmals Dank an die nette Familie aus Österreich und die nette Crew der Olympic Palace die mir half mein Auto auf die Seite zu schieben. Etwas überrascht war ich zugegebener Maßen schon darüber, wie voll dieses Schiff zu dieser Jahreszeit war. Es war voller als auf manch einer Überfahrt im Sommer. Kaum ein Stuhl auf dem Pool Deck der frei war, kaum Platz in den Gängen, überall "lungerte diese Deckschläfer Klientel" auf Thermo Matten, Luftmatratzen, Luftbetten, Schlafsäcken und Decken herum Ich werde die Leute nie verstehen, die zu geizig sind sich eine Kabine
zu buchen . Was ich aber wirklich nicht verstehe, ist das, was manche Leute einfach so hinnehmen. Ich möchte mal etwas loswerden. Ich bin selbst Verfechter der Theorie, das es letztendlich egal ist ob das Schiff blau, rot oder weiss ist. Mal sind die einen günstiger bezüglich Preis oder Abfahrts/Ankunftszeiten, mal die anderen. Und ich bin sehr viel Fähre gefahren, und habe so einige Schiffe genutzt. Und diese ständigen Diskussionen welche Fähre nun besser sei, langweilen mich eigentlich nur noch. Aber das was sich hier bei Minoan getan hat. Unvorstellbar wie sehr diese einstige Renommiergesellschaft ihre Schiffe verkommen lässt, wie wenig dem Servicepersonal zahlende Gäste wert sind.Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, nicht selbst erlebt hätte. Mal abgesehen von den
"freundlichen Pannenhelfern", ich habe noch nie ein solch unfreundliches, unmotiviertes Personal erlebt. Ich bin noch nie mit einem solch verdrecktem Schiff gefahren. Und eigentlich sage ich auch immer, das ein Schiff nur so sauber sein kann wie die Leute die es nutzen. Aber das was ich hier sah, war Dreck der uralt war. Eigentlich wollte ich hier eine ganze Fotostrecke einstellen. Aber der Webspace ist dafür zu schade. Und wie Grimaldi mittlerweile mit der Griechenland Kundschaft umgeht, spricht auch eigentlich für sich. Aber nur mal so zur Erklärung, wie es da mittlerweile aussieht. Dieses Foto des Duschraumes entstand am Nachmittag, also noch vor dem allabendlichen Duschen. So empfängt man den Camper bei Minoan

Lecker, oder ?

Ven_7.png

Und der Siff und Schimmel kamen nicht in einer Nacht.......

Ven_8.png

Die restlichen appetitlichen Bilder ersparen wir uns lieber .
Und eine Crew die so putzt und so viel Wert auf Sauberkeit legt, kocht und spült dann auch so ?
Die Teller im Self Service Restaurant waren die wahre Wonne. Getoppt wurde das ganze dann Abends an der
Bar. Ein Jim Bean auf Eis und ich glaub es war ein Mineralwasser ? So sieht motivierter Service aus.
Zu zahlender Betrag 14.80 Euronen. Ich geb 20. Bekomme drei zurück. Ich guck ihn an, er mich fragend.
Ich sag auf Deutsch: Eh mir fehlt da noch was und zeig ihm die drei Euro. Er versteht mich nicht. Auch nicht auf Englisch. Griechisch schon gar nicht. Also wink ich den Oberkellner ran. Der versteht zumindest etwas Englisch. Nach einigem hin und her rückt der Barmann dann die seiner Meinung nach fehlenden 20 Cent raus. Der Oberkellner gespielt lächelnd meint, die 20 Cent Tip hätten mich auch nicht umgebracht und wären üblich. Ich nehm die 20 Cent, leg die auf den Tresen und frag nach den anderen 2 Euros die fehlen. Verdutzte Gesichter. Mathe für Anfänger ? Nein, beide hatten keine Brille an, beide dachten es wären zumindest zwei 2 Euro Stücke gewesen, versucht der Oberkellner nun gequält lächelnd zu erklären...

Das wars dann auch für mich an diesem Abend. Kopfschüttelnd, aber fest entschlossen mir die Laune nicht verderben zu lassen zog ich mich in mein "Bett" zurück. Die letzte Nacht und der lange Tag ganz ohne Schlaf waren gut spürbar. Meinen Jim schlürfend und mich auf den kommenden Tag freuend beendete ich dann den Tag.

Verdammt bequem dachte ich beim Aufwachen. Viel bequemer als in einem richtigen Bett. So auf dem geklappten Sitz, halb liegend, das eine Bein verkrampft, das andere eingeschlafen, den Nacken irgendwie verdreht. Aber irgendwie hatte ich den Schlaf nötig, 8 und ein paar krumme sagt die Uhr, also habe ich gut zehn Stunden so in dieser Lage verbracht. Irgendwie gelingt es mir dann, aus dem Auto zu kommen. Mehr kriechend als gehend, aber immerhin. Muss ein sehr bemitleidenswerten Eindruck auf die netten Österreicher nebenan im Wohnwagen gemacht haben. Sie gaben uns ein paar
Kaffees aus, die wir zusammen am Fenster des Open Decks auf Campingstühlen sitzend genossen während wir Corfu passierten. Endlich...........

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Re: Ostern 2011

von Werner01 am 04.04.2012 17:01

Eine gute halbe Stunde vor geplanter Ankunftszeit verliessen wir bereits das Schiff. Das ging recht fix. Etwas erstaunt war ich dennoch darüber, das nicht so viele Fahrzeuge von Bord fuhren wie meist im Sommer. Oft leert sich bereits hier in Igoumenitsa manch eine Fähre zu zwei Drittel. Jetzt zu dieser Jahreszeit zieht es viele Menschen halt weiter, sehr viele erinnerte ich mich hatten ja auch Corfu als Endziel hinter ihrer Windschutzscheibe hängen,und Minoan fährt/fuhr Corfu direkt an, Campingplätze haben jetzt im April wohl auch eher auf dem Peloponnes bereits geöffnet und sehr viele türkische Kollegen auf dem Weg in die Heimat gibts wohl auch eher im Sommer. Also standen wir auch recht einsam und allein vor der Ladentheke im Abfertigungsgebäude, die relativ frische Pites anbietet. Also erstmal einkaufen und frühstücken, diesmal unter griechischer Sonne, und das Hafengelände mal ohne Hektik betrachten. Unser Dampfer verliess bereits langsam den Hafen Richtung Corfu,
und ansonsten lag lediglich ein Schiff ganz links im Becken. Absolute Ruhe herrschte also. Auch mal schön. Als Weg ins Dorf des Feldwebels wählten wir natürlich die Küstenstrasse. Einfach immer wieder wunderschön. Atemberaubende Aussichten bieten sich hier, zumal jetzt im Frühjahr. Die Natur rundherum protzte mit ihrer Vielfalt an Farbtönen, soviele Blumen sah ich seltenst in meinem bisherigen Leben. Die Bäume blühten in vollster Pracht, und ein Geruch ungeahnten Ausmasses umwehte uns. Kräuter, Blumen....Und überall fleissig sammelnde Bienchen, farbenprächtige Schmetterlinge, rote Rotkehlchen........Naja. Es war einfach schön. Das alles zu beschreiben ohne übertrieben kitschig zu klingen gelingt niemanden. Mir sowieso nicht. Man kann so etwas nur im Bild festhalten.
So wie dieses hier.
Im Hintergrund seht ihr Corfu. Dort wo das dunkelblau des wolkenlosen Himmels heller wird und sich mit dem grau blau des Meeres zu einer Linie verbindet. Seht ihr die zum Strand immer türkiser werdende Farbe des ruhig wie ein See liegendes Meeres? Seht ihr die purpunen Rottöne des Mohns in dieser sanft vor mir abfallenden Wildkräuter Blumenwiese ? Seht ihr diesen schmalen feinsandigen Streifen fast weissen Sandes, kurz vor dem urtypischen Fischerboot ? Seht ihr die blühenden Mimosen ? Dieses Farbspiel leichter gelb und orange Töne ? Seht ihr den Schmetterling mit den leuchtend lila Flügeln,
der jetzt gerade hier auf dieser wunderschönen gelblichen Blume seine Flügel ausbreitet ?
Ein Bild so schön, das nur die Götter selbst es gemalt haben müssen. Das musste ich doch fotografieren.
Und ich wollte auch. Aber irgendwie machte ich zu viele Fotos in Venedig, auf dem Schiff....und da ich so froh war über gekühlten Getränke, vergass ich glatt die Akkus der Cam zu laden. Tja, wenn ihr also dieses Bild sehen wollt. Macht die Augen zu und stellt es euch vor. Noch besser, fahrt mal im Frühjahr dort hin. Es lohnt sich wirklich.
So viele Ausblicke boten sich uns, so oft mussten wir anhalten, diese Szenen in Ruhe zu betrachten, das wir für den Weg bis zu Webels, den man sonst in dreissig Minuten schafft, mal wieder glatte drei Stunden brauchten.
Aber dann waren wir auch dort, in unserem Domizil. Es war, kam mir vor,(trotz der sehr sehr herzlichen Begrüssung) als wär ich erst vor kurzem hier weg gefahren, als hätte ich erst vor kurzem noch mit diesen sehr sehr netten Menschen gesprochen. So wie der Webel. Ein kurzes Zucken mit der Augenbraue, so als wollte er sagen, ach neeeeeee, die schon wieder......... Unweigerlich kam mir die Szenerie unserer Ankunft im "Winter" in den Sinn. Damals gabs ein paar Mezees, Wein, Tsip. Wir sassen in der Sonne. Jetzt sassen wir im Schatten. Die Sonne brannte echt zu sehr. Und gegessen oder gar Alk getrunken haben wir jetzt auch nicht. Weil es ist kurz vor Ostern. Und sechs Wochen vor Ostern beginnt man hier zu fasten. Vor allem in der Karwoche. Da sogar ganz streng. Trotzdem, es gäb kaum einen Ort, an dem ich jetzt lieber wäre, dachte ich damals wie heute. Fast alle Griechen die ich kenne, sind sehr gläubig und sehr stark mit ihrem Glauben und den Traditionen verwurzelt. Und wenn das fasten nun mal dazugehört, fastet man halt. Zumindest im Beisein der Gastgeber. Weil irgendwann wirds dunkel. Und dann ab in den Supermarkt, und oder in die nächste Gyrosbude oder Taverne oder Cafe oder alles......Tja, das mit dem Supermarkt haute hin. Aber ganz ehrlich, und das hätte ich nicht gedacht (zumal es in Saloniki nicht so ist), zwar hatte auch hier "auf dem Land" alles gastronomische geöffnet, aber selbst in der Gyrosbude gabs lediglich Pita vegetarisch. Eine ganz neue Erfahrung für mich

LG Werner01©

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