Meine Lieblingsfähre, Teil I

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Margarita

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Meine Lieblingsfähre, Teil I

von Margarita am 10.10.2010 13:01

Auf dem Flughafen von Mykonos lernten mein Mann Günter und ich 2 Ehepaare aus einer Nachbarstadt kennen. Die vier waren zum ersten Mal in Griechenland. Abends in einer Taverne trafen wir uns zufällig wieder und es gab ein großes Hallo. Als wir uns als Kykladenkenner outeten gab es natürlich viel zu erzählen. Das Ergebnis waren u. a. zwei gemeinsame Fährfahrten.

Nach einem kurzen Aufenthalt auf Santorini ging es von dort mit der Express Santorini nach Naxos (unser griechischer Freund erzählte uns vor der Abfahrt, dass das Meer heute ladi = glatt wie Öl, sei). Gott sei Dank! Denn ich werde schnell seekrank und Maggi hatte vor dem Einschiffen bereits vorsorglich eine Tablette gegen Seekrankheit genommen. Unnötig , dachten wir, dass Meer sollte ja ladi sein. Ich gab ihr zusätzlich den Rat, sich bei den ersten Anzeichen von Übelkeit hinzulegen (kann ich übrigens jedem empfehlen, es hilft). Bis Naxos hatten wir eine herrliche Fahrt, kauften dort in Ruhe unsere Tickets für die Skopelitis und verbrachten die Zeit bis zur Abfahrt in einer Taverne. Mein Blick war, wie immer bei solchen Gelegenheiten, aufs Meer gerichtet. Mit meinem seekrankheiterfahreren Auge bemerkte ich die ersten kleinen, hübsch anzuschauenden, weißen Krönchen. Ich ahnte Schlimmes!

Pünktlich um 15.00 h legte die Skopelitis ab. Die meisten kennen die Strecke vorbei an den langen Sandstränden von Naxos. Wie immer hatten wir es uns oben an Deck gemütlich gemacht. Die Griechenlandneulinge ebenso, noch aalten sie sich frohen Mutes in der Sonne, bis, ja bis wir aus dem Windschatten von Naxos heraus waren. Dann bemerkten auch die Vier, dass das Meer nicht mehr ladi war. Die Gischt spritzte bis aufs Oberdeck. Bereits vor Iraklia nützten uns unsere Regenjacken auch nichts mehr, wir zogen eine Etage tiefer, suchten einen geschützten Winkel, aber einen solchen gab es nicht, die Gischt war überall. Und was wir noch nie gemacht hatten, wir gingen noch eine Etage tiefer. Dort empfing uns einer der Besatzung: Tüten verteilend!!! Nur das nicht. Allein die Ahnung was hier in der Kabine später abgehen würde ließ uns sofort wieder umdrehen, lieber wollten wir uns der Gischt aussetzen.

Im Mittelschiff waren viele Bänke frei. Ich suchte einen einigermaßen trockenen Platz und legte mich sofort, alles was mir wichtig war in besagte Beutel oder sonstwie verpackt, hin. Nicht ohne den Neulingen vorher nochmals den dringlichen Rat zu erteilen dies ebenfalls zu tun. Sie taten es nicht. Drei von ihnen saßen mit bleichen Gesichtern in trauter Reihe nebeneinander, der aufsteigenden Übelkeit trotzend. Doch es kam wie es kommen musste. In gleicher Verbundenheit sah ich alle drei nach und nach zur Tüte greifen. Dies wirkte dann, auch sie suchten einen Liegeplatz. Doch die guten Plätze waren mittlerweile alle belegt. Wohl oder übel mussten sie mit einem Platz im Seitenschiff vorlieb nehmen: die Füße auf der Reling und die Pos in der Gischt. Bis Ägiali blieben sie dort liegen, keiner traute sich aufzustehen.

Günter und Gertrud waren die einzigen von uns, die keine Probleme hatten und dies sollte auch während der ganzen Fahrt so bleiben. Stundenlang standen sie, liebevoll einen Pfeiler umarmend und, als es zu heftig wurde, fröhlich singend an Deck. So geht es also auch.

Nach Iraklia, Schinoussa, Koufounissi und Donoussa hörten wir den Ruf: Land in Sicht, endlich! Diesmal war es Ägiali, wir atmeten auf. Ich schlug vor die Skopelitis zu verlassen und mit dem Taxi nach Katapola zu fahren, stieß aber bei allen auf taube Ohren, wir waren ja sozusagen schon angekommen. Also nahm ich meine Liegeposition wieder ein. Gerd hatte Kaffeedurst bekommen, kam aber in kürzester Zeit ohne Kaffee zurück, sein einziger Kommentar war: Alles hinlegen, die verteilen wieder Tüten. Und dann ging es erst richtig los, von wegen, wir sind ja schon da. Ich glaube, dass auf dieser Strecke bis in die Bucht von Katapola viele der Passagiere das Beten wieder gelernt haben.

Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön

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Margarita

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Re: Meine Lieblingsfähre, Teil I

von Margarita am 10.10.2010 13:11

Hallo,

nur damit keiner sich unnötig Gedanken macht, dass ich etwas kopiert habe, was ich nicht darf:

Ich bin die Autorin dieses Artikels und habe damit das Urheberrecht darauf. Kann den Artikel also veröffentlichen so oft und wo ich möchte. War ja heute noch woanders nach zu lesen. :-)

Schönen Sonntag
Margarita

Ich hab die Haare schön,........

Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön

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Juls
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Re: Meine Lieblingsfähre, Teil I

von Juls am 10.10.2010 13:57

danke margarita,

obwohl ich ihn schon kannte,


habe ich es gerne nochmal durchgelesen.....:-)

lg juls

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Margarita

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Re: Meine Lieblingsfähre, Teil I

von Margarita am 10.10.2010 15:28

Hi Juls,

hab ich auf besonderen Wunsch hin gemacht : tanz1

LG
Margarita

Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön

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Juls
Gelöschter Benutzer

Re: Meine Lieblingsfähre, Teil I

von Juls am 10.10.2010 18:59

hab ich auf besonderen Wunsch hin gemacht


ich weiss: tanz1





Mrgarita, wollte damit nur zum ausdruck bringen,

dass man dein Geschriebenes mehrmals lesen kann....:D

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